„Das mache ich nicht weiter. Ich höre auf. Das wird eh nichts.“ Vielleicht hast auch Du diese Wörter schon einmal gesagt und Dich damit auf ein Projekt oder eine Idee bezogen, die Du angefangen hast. Dabei hattest Du einen hervorragenden Start: Du hast den ersten Schritt gemacht. Du bist angefangen und drangeblieben. Jeden Tag hast Du etwas dafür getan, um voranzukommen und Deinem Ziel näher zu kommen. Du bist schon weit gekommen, aber dann hörst Du plötzlich auf. Wenn Du diese Situation kennst, dann ist dieser Blogbeitrag genau richtig für Dich.
Dieser Text ist bei einem Coaching in Hamburg entstanden. Sowohl die gemeinsamen Erlebnisse als auch die gewonnenen Erkenntnisse auf diesen Treffen motivieren mich immer wieder aufs Neue, meine Ziele anzugehen und umzusetzen. Wer sich gemeinsam mit Menschen auf den Weg macht, insbesondere auf den Weg der Veränderung, hört dabei viele Geschichten aus der Vergangenheit und der Zukunft. Eine Teilnehmerin, nennen wir sie Claudia, hat Fotos von ihrem neuen Haus mit uns geteilt: Ein rotes Backsteinhaus, das hell und freundlich an einem See liegt. Die Fenster im Wohnbereich geben den Blick frei auf einen schönen Garten. Über den grünen Rasen hinweg führt ein Weg hinunter zu einer Terrasse, die direkt am See liegt. Traumhaft schön. Als ich ein Foto vom See im Licht der untergehenden Sonne sah, kam mir direkt der Impuls einmal durch den See zu schwimmen. Wie viele Meter das wohl sind? 400 Meter?
Bist Du schon einmal 400 Meter geschwommen? Hast Du Dich mit vorsichtigen Schritten in das Wasser gewagt und bist dann losgeschwommen und hast Dich auf den Weg zu Deinem Ziel gemacht? Kraulen, Rückenschwimmen oder wild durcheinander. Die ersten 50 Meter, dann 100 Meter. Langsam wird es schwierig. 200 Meter. Du hast die Hälfte erreicht. Dann machst Du noch einen Schwimmzug und denkst: „Ich höre hier auf, Ich breche lieber ab und schwimme zurück“.
Dabei sind es dann genau 201 Meter zurück und 199 Meter bis zum Ziel. Du bist also näher am Fertigwerden als am Startpunkt.
Genau auf diesen Moment bezieht sich auch der Titel dieses Beitrags: 50 + 1. Wenn Du von Deinem Ziel bereits 50 + 1 Prozent geschafft hast, hast Du bereits mehr als die Hälfte geschafft. Es macht dann keinen Sinn mehr, die noch offenen 49 Prozent nicht mehr zu gehen und stattdessen umzudrehen. Wenn Du zurückschwimmst, dann lässt Du zurück, was Du bereits geschafft hast und Dich erwartet bei Deiner Rückkehr an das Startufer ein dumpfes Gefühl. Du bist enttäuscht, weil Du Dein Ziel nicht erreicht hast. Aufhören kann jeder, weitermachen kannst hoffentlich Du. Wenn Du in der Mitte vom See bist und Du bereits mehr als die Hälfte des Weges zu Deinem Ziel geschafft hast, dann drehe Dich um. Du wirst sehen, dass die schwierigere Hälfte bereits hinter Dir liegt. Es heißt jetzt: Durchziehen, dranbleiben und weiterschwimmen!